Bettina Betzner, Alicja Kostka | Bei zwei ZOOM-Veranstaltungen mit einem Referat und einer anschließenden Austauschrunde im deutschen und südamerikanischen Sprachraum des internationalen Schönstatt-Frauenbundes, führte unsere Frau Dr. Alicja Kostka in die Thematik der Weltsynode ein.

Der erste Termin war unmittelbar nach der Vigil auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus zur Eröffnung der Weltsynode, an der Frau Kostka teilnehmen durfte.

Wir waren über das synodale Vorgehen während der Gebetszeit tief beeindruckt. Es zeigte uns, was Weltsynode im eigentlichen Sinne für die Weltkirche bedeuten könnte. Das Volk Gottes in seinen Bedingungen in dieser Zeit wahrnehmen: Frauen und Männer, Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche, Laien, Ordenschristen, Bischöfe, Priester und Priesterinnen aus unterschiedlichen christlichen Religionen und aus verschiedenen Kulturen und Ländern ringen im Miteinander, im Hören aufeinander auf die Stimme Gottes! Ein Vorgeschmack dessen, worum es in der synodalen Kirche geht.

Von dem Geschehen ergriffen begann das Referat mit Frau Kostka.

Wir waren erstaunt, dass es bei der Entwicklung der Synode schwerpunktmäßig um einen intensiven Vorgang des Hörens geht, und zwar das Hören auf das Wirken des Heiligen Geistes im anderen. Die runden Tische während des Treffens der Bischöfe mit Laienvertretern zeigten uns das äußere Vorgehen, dass zum inneren Prozess wurde.

In unserer zweiten ZOOM-Einheit hörten wir intensiv zu und lauschten auf die Echos in unseren Herzen.

Die Rückmeldung aus der Gemeinschaft zeigte uns wie dieser Ansatz neu und gleichzeitig im Blick auf unsere Schönstattstruktur, aber auch Pädagogik Pater Kentenichs vertraut ist. Die Strukturen und Entscheidungswege innerhalb Schönstatts ermöglichen uns, im synodalen Stil zu wachsen. Konkrete Beispiele aus dem Leben in der Gruppe als erster Zelle der Gemeinschaft wurden genannt.

Wir erfuhren, was es heißt, stärker in der Stille hinzuhören und herauszuhören. Sich im Schweigen und im Gebet gemeinsam auf den Weg zu begeben. Wir spürten, es regt zu mehr an! Vor allem die Methode des synodalen Hörens, so genanntes „Gespräch im Geist“ (Instrumentum Laboris 32-42) hat uns sehr angesprochen. In dieser Methode geht es darum, die Stimme Gottes im Hören aufeinander herauszuhören. Ein ambitioniertes Vorhaben, welches allen Gliedern des Volkes Gottes anhand der Taufe und des sensus fidelium zugesprochen wird.  Als Getaute haben wir alle Anteil an dem prophetischen, königlichen und priesterlichen Amt Christi und sind als solche zum aktiven Mitgestalten dieser Kirche eingeladen. Was uns verbindet, ist die Leidenschaft für die gemeinsame Sendung. Sie sucht nach den Wegen der konkreten Beteiligung, Mitentscheidung und Teilhabe im Dienste der Mission.

Wir tauschten eigene Erfahrung aus, wie in unseren Ortskirchen zur Weltsynode gedacht wird, was sich da schon getan hat, oder auch, wo die Differenzen im Verstehen des synodalen Vorgehens liegen, z.B. im Vergleich zu dem Synodalen Weg.

Für uns war unser ZOOM ein wichtiger Schritt, um die Anliegen von Papst Franziskus mit der Weltsynode für die Zukunft der Kirche besser zu verstehen, als geistige Gemeinschaft zu unterstützen und mehr in den Blick zu nehmen – es geht uns alle an!

WIR sind Kirche, und zwar so, wie wir aufeinander hören, miteinander nach Lösungsansätzen in den weltweiten Herausforderungen und Krisen suchen und auch ringen.

Die Weltsynode ist ein Weg zu einer transparenteren und dem Menschen nahen und freundlichen Kirche, die ihren Auftrag und ihre Sendung eines barmherzigen, liebenden Vatergottes in den Bedingungen für alle spürbar werden lässt!

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